Xavier Naidoo/Kleines Lied:
Angst hat keine Freunde, trotzdem kennt man sie gut.
Sie macht sich lieber Feinde. Und sie frisst allen Mut.
Keiner kann sie leiden, doch sie hat jeden gern.
Sie kennt auch jeden Menschen, egal ob nah, ob fern.
Deine Angst ist wohl auch meine; sie lebt in dir und mir.
Im Dunkeln und alleine nagt sie an dir und mir.
Wir könnten uns verbünden, wir beide du und ich.
Und unsre Angst ergründen: ich lass dich nicht im Stich.
Refr: Ich bin dein kleines Lied, ich stärk dich bei Gefahr.
Egal, was auch geschieht: ich bin für dich da.
Erstmal in deinen Ohren geh ich nie wieder raus.
Denn ich hab mir geschworen: ich schütz dich und dein Haus.
Jetzt bist du meine Heimat, denn hier geht es mir gut.
Dein Herz ist meine Einfahrt, dein Lauschen ist mein Mut.
Wir beide unzertrennlich, jagen alle Ängste fort.
Und ich weiß, du erkennst mich auch am dunkelsten Ort.
Refr: Ich bin dein kleines Licht, ich stärk dich bei Gefahr…
5 Angebote für Angsthasen und Häsinnen auf einen Blick
besonders geeignet bei Gesundung von diagnostizierter Angst (F 40-F 49) &
depressiven Erankungen ( F31- F39), als Ergänzung zu hausärztlicher oder psychiatrischer Behandlung; Angebot 1 & 2 hochwirksam beim Ausschleichen starker Psychopharmaka - ideal in Absprache mit Hausarzt/ Hausärztin
1 entschleunigen:
regelmäßige Atem-Meditation
offene Gruppe, ohne Anmeldung
Mi: 19 -21 Uhr
Sa: 08.30-10.00 Uhr
Unkostenbeitrag: 10.- €
2 hochwirksame Körperarbeit:
Ängste veratmen
Terminvergabe in der psychologischen Sprechstunde/
oder in der offenen Meditationsgruppe
3 Stunden einplanen: 150.- €
3 ein offenes Ohr bei Leidensdruck:
ihr Gesprächsraum
Terminvergabe per e-mail oder sms
Stunde: akut 45.- € / langfristig & mehrmalig: 20.- €
4 zielorientiert an sich arbeiten:
Verhaltenstherapie
Terminvergabe in der psychologischen Sprechstunde /
oder Besuch der offenen Meditationsgruppe
Stunde: akut 45.- €/ langfristig & mehrmalig: 20.- €
5 Diagnostik & Klärung:
psychologische Sprechstunde
Anmeldung per e-mail, sms
Mo: 13-15 Uhr
Di : 13-15 Uhr
Mi : 1 7-18.30 Uhr
Preis: 20.- €
Liebe mutige Angsthasen und Häsinnen!
Ich lade sie ein, ein machtvolles Instrument der Selbstheilung in Besitz zu nehmen. Ich lade sie dazu ein zu lernen ihre Angst
zu veratmen.
Das klingt einfach und ist es auch, denn wir setzen die Technik der Meditation dazu ein. Mein meditatives Angebot geht deshalb sehr effizient über mein gesprächstherapeutisches
Angebot hinaus. Während sie in Gesprächs- und Verhaltenstherapie einen mehr intellektuellen Zugang zu sich bekommen, ist es ein körperlich erfahrbarer und unmittelbarer bei der
Meditation. Die Technik konsequent einsetzend, kommen sie über die Angst ihrem emotionalen Körperpanzer auf die Spur. Die Angst führt sie, während sie atmen und langsam annehmen, was sich
zeigt.
Und stinken darf es auch! Klingt nicht so attraktiv, aber: Es darf und wird geschwitzt werden, das Kortisol, das sie in der Sitzung z.B. über die Handteller und Achseln loswerden, war ja vorher in ihrem Körper unterwegs und ärgert sie nun nicht länger. Bei Bedarf kommt Massage zum Einsatz, seltener Yoga. Dusche vorhanden. Lassen sie sich von mir kompetent und empathisch durch einen einzigartigen Prozess begleiten, durch den sie es bald selbst schaffen werden!!!
In der
Gesprächstherapie
biete ich ihnen ein jahrzehntelang geschultes offenes Ohr, um ihre unbewussten,blockierenden Ängste mit ihnen zu ergründen und auszusprechen. Das erleichtert und ordnet. Erst das Aussprechen lässt es
zu, individuelle Bewältigungsstrategien zu erarbeiten. Reden ist hilfreich, weil uns viele Ängste unbewusst sind. Nur ein kleiner Teil ist sichtbar. Sie kennen sicher die Entsprechung vom
Eisberg im Atlantik, den man nicht lavieren kann, weil der größere Teil, nämlich 4 fünftel unter Wasser, wie im Unbewussten liegen. Es ist nicht dekadenter Selbstzweck therapiewütiger
Mittelständler und schon gar kein niederer Masochismus, sich mit der der Angst zu beschäftigen und ihr auf die Schliche zu kommen, ehe sie das Alltagshandeln dominiert und einschränkt und damit
die Entwicklung hemmt. Wir nicht mehr bemerken, wer in unserm Innern „die Hosen an" hat. Unser Geist ist so stark, dass wir uns all unsere Schuldzuweisungen und
Vermeidungsstrategien lange auch selbst abnehmen,
Angstmachendes abspalten und dafür gern in Kauf nehmen, nur noch eingeschränkt zu leben. Uns wundern, wo unsere Ressourcen stecken, von denen Therapeuten so gerne reden. Menschen mit Persönlichkeitsstörungen, die starke Wahrnehmungsverzerrungen haben und Ängste extrem abspalten, suchen sich häufig lieber einen passenden, sprich schwächeren Partner, dem sie ihre Sichtweise „überhelfen“ können, als etwas Neues im Denken und Fühlen an sich heran zu lassen. Viel zusätzliches Leid erwächst aus vermeintlichen, angstinduzierten „Wahrheitsmonopolen“ und Therapie ist hilfreich, weil sie kognitive Verzerrungen bewusst macht, neu denken angstfrei möglich macht.
Verhaltenstherapie
Auch für angstfreie und damit „normale“ Zeitgenossen kann es sich lohnen, den Ängsten auf die Schliche zu kommen, nämlich in Lebensphasen mit großen Herausforderungen beruflicher oder privater
Natur. Wenn sie etwa bemerken, dass sie lieber den neuen Partner, den interessanten Job, das neue Projekt sausen lassen, weil sie mit ihrer bisherigen Strategie, -alles mitzunehmen, sowie dem Rest
auszuweichen- an eine Grenze kommen. Entscheiden sie sich gleich für Verhaltenstherapie, kann das die Therapiezeit sowohl härter machen (denn viel Redezeit entfällt), als auch intensivieren und
verkürzen. Schont also ihren Geldbeutel. In diesem Falle brauchen sie eine, die ihrem Geist, ihren Mustern, oder wenn sie so wollen, ihren Spielchen und Dramen schnell auf die Schliche kommt. Je nach
der Größe ihrer Abwehr kann es auch dann noch eine Weile dauern. Denn das Ego ist machtvoll, redet gern. Und gern daran vorbei und drum herum. Weil es wichtig sein will, weil endlich jemand
genau zuhört, weil es den Mangel an Liebe nicht wahr haben will, aber vor allem, um die Angst nicht zu spüren. Und Angst ist ein Gefühl, das sich gern an etwas heftet, sagen Indigene: Vordergründig
an Materielles/Sichtbares (z.B. Angst vor Spinnen; vor´m U-Bahn-Fahren), nach Verlagerung an immer existentiellere Kategorien( Angst vor´m Versagen, vor dem „Fremden“, vor Unbekanntem, vor Neuem). Es
existiert kein Thema, das nicht an Angst gekoppelt sein kann. Hier wird entkoppelt.
Eine verantwortungsbewusste Verhaltenstherapeutin spürt, wo sie Raum brauchen und lässt sie genauso lange reden, wie es nötig ist. Aber auch nicht länger. So werden sie zu ihren Ängsten auch mit ihrem Ärger konfrontiert. Und dann wird reflektiert, skaliert, konditioniert, angewandt und belohnt mit allem, was unser verhaltenstherapeutisches Werkzeugköfferchen hergibt. Ich erkläre ihnen die Vorgehensweise bei Verhaltenstherapie gern in der psychologischen Sprechstunde.
Herzlich lade ich sie dazu ein, mit meiner Hilfe aus ihren Projektionen, Widerständen und Vermeidungen auszusteigen und Verantwortung für ihre Ängste zu übernehmen. Jeden noch so kleinen Fortschritt werden wir würdigen! Es sind auch Sternstunden für mich, wenn sie allmählich mehr Mut entwickeln, um die verändert anmutende Realität auszuhalten & zu gestalten und Stück für Stück ihren Ängsten beikommen.
Ab&an stellt sich eine systemische Dynamik heraus, das heißt, die Ängste sind von Familienmitgliedern übernommen worden. In diesem Fall mache ich sie mit den Prinzipien der
systemischenFamilienaufstellung bekannt und vermittle ihnen auf Wunsch kompetente Familienaufstellerinnen oder organisiere ihre persönliche Aufstellung. Gern in meiner Praxis.
Meditation
NICHT NUR MEINER MEINUNG NACH ist die Meditation bei starken, chronischen, durch Gedanken involvierten Ängsten und akutem Stress eine viel mächtigere Methode als das
therapeutische Gespräch. Vor allem eine Methode zur Selbsthilfe, die sie langfristig unabhängiger von therapeutischen Maßnahmen macht. Mittels Atem-Meditation bekommen sie einen
physiologischen Zugang zu ihren Ängsten. Nicht über den Verstand , sondern über ihren Körper. Sie kultivieren ein Gespür dafür; was ihnen körperlich gut tut, was ihr Körper ihnen zu sagen hat.
Anstelle des äußeren Dialoges mit ihrem Therapeuten tritt der innere Dialog zwischen Verstand und Gefühl, zwischen Kopf und Körper. Das haben sie sicher schon gehört, aber was bedeutet das
konkret?
Es bedeutet, dass sie ihre Angst im Körper, speziell im Bauchraum wahrnehmen können, und zwar, bevor sie in die „mentale Umlaufbahn“, in ihre
Gedanken gelangt“, und sich der Verstand daran macht, das Angstgefühl an etwas zu heften. Es bedeutet, dass sie die Angstwelle als starkes Gefühl kommen lassen, sie wahrnehmen, fühlend bejahen und
veratmen, das heißt auflösen und beenden.
Nach so einer Meditation gehen sie gestärkt und erfrischt in den Tag. Statt der Angst, die sie mühsam „deckelten“, spüren sie Vertrauen, Freude und Tatendrang! Jawoll, so ist es !!!!
Wenn sie die uralte Technik der Meditation erlernen, nehmen sie ein wichtiges
Werkzeug der Selbststeuerung wieder in Besitz. Sie haben nur begrenzt bis gar nicht in der Hand, und wollen nicht weiter kontrollieren & manipulieren,
was andere tun: ob ihr Partner mehr Freiraum braucht, das Projekt ausufert, was der Brief im Kasten ihnen bringt, ob ihre Kinder die erste Reise ohne sie wohlbehalten überstehen, was das
nächste ernste Telefonat bringt.
Es geht beim Meditieren auch nicht darum zu verleugnen, dass Klimawandel, Gentrifizierung, Jobverlust, Mieterhöhung oder entfesselte Flüchtlingsströme Angst auslösen können. Gesellschaftliches
Engagement sowie politisch und ethisch korrektes Handeln werden nicht durch therapeutische Nabelschau ersetzt, dafür aber wird ihr Gefühlsspektrum erweitert und ergänzt. Das Entdecken und Inbesitznehmen eines angstfreien Innenraumes macht immun gegen äußere Katastrophen. Damit sie die neue Zeit mit all ihren
Herausforderungen annehmen und meistern können.
Nochmals zurück zu Angst & Stress:
Ab einer bestimmten Menge an Unabwägbarkeiten kann ein im Alltag eh schon beanspruchter Organismus schnell an seine psychische Belastungsgrenze kommen. Jede allein erziehende, berufstätige Mutter
weiß das; jeder selbständige Handwerker mit wacher Konkurrenz und aktueller Mieterhöhung; jeder frischgebackene Vater, der gleichzeitig noch `ne Prüfung zu absolvieren hat.
Aus zu meisternden Herausforderungen werden dann ganz fix krankmachende Stressoren.
Für ein Zuviel an Reizen und Herausforderungen hält die Evolution ein Jahrmillionen altes Programm bereit, das uns in unserer beschleunigten Zeit zu schaffen macht: die autonome Stressantwort, die immer mit dem Gefühl überwältigender Angst beginnt.
Bevor sie – erst mit meiner Unterstützung und später selbständig -bewusst veratmen und spüren, wie ihr Kortisolspiegel, ein wichtiger Angst-Indikator sinkt und die Angst nachlässt, sind einige
Vorraussetzungen nötig.
1) sie haben die Technik der Atem- Meditation soweit verinnerlicht , dass sie den ewigen Fokuswechsel von den Gedanken zum Atem selbstständig im Alltag abrufen können. Das zu meistern, bringt regelmäßige meditative Praxis
automatisch mit sich, wie ich sie Mittwochs und Samstags in der offenen Meditationsgruppe anbiete.
2) Sie sind sich bewusst, oder erarbeiten mit mir, wie sie bisher im Alltrag mit Stress und Ängsten umgehen. Erweisen sich
ihre Belastungen als kurzzeitig und kontrollierbar, weil sie schnell Lösungen finden, oder als lang andauernd und unkontrollierbar, weil ihnen nichts einfällt, um eine als Gefahr
und Bedrohung erlebte Veränderung in ihrem Leben abzuwenden?
Im ersten Fall, wenn sich eine neue Belastung als kontrollierbar erweist, kehrt sich plötzlich alles um: aus einer Bedrohung wird eine Herausforderung, aus Angst werden Zuversicht und Mut, aus
Ohnmacht wird Wille, und am Ende, wenn sie es geschafft haben "es" durchziehen, spüren sie, wie ihr Vertrauen in das, was sie wissen und können, gewachsen ist.
Wenn sie bis hier gelesen haben, ist ihnen sicher der zweite Fall nicht fremd: sie wissen nicht mehr weiter, wie sie mit der nächsten neuen Anforderung klar kommen können. Schon früh im Bett spüren
sie, wie etwas in Gang gesetzt wird, das den ganzen Körper überflutet. Ein Gefühl, das aus dem Bauch zu kommen und bedrohliche Ausmaße anzunehmen scheint. Das ist die Angst, die mit einem ganzen
Spektrum begleitender Reaktionen auftritt: schwere Atmung, Herzrasen, Schwitzen, Zittern, Harndrang, Durchfall. Lust auf Sex haben sie schon lang nicht mehr. Sie fühlen Lähmung und Unruhe
zugleich. Panisch durchforsten sie ihr Gehirn immer wieder nach der Möglichkeit einer Lösung durch ihr eigenes Handeln, aber all ihre bisherigen Strategien und
Reaktionen helfen ihnen nicht weiter. Auf´ne Insel abhauen, das wärs jetzt, alles hinter sich lassen. Immer öfter sind sie gereizt, lassen es andere spüren und ärgern sich dann über
sich. Möchten um sich schlagen, mal so richtig Dampf ablassen. Wenigstens dem Chef mal so richtig Bescheid geben, wenn sich das bei der Partnerin, den Kids und Haustieren von selbst verbietet.
Es tobt und schäumt in ihnen, während sie unfähig sind, ruhig eine gedankliche klare Lösung zu entwickeln…Wo verdammt sind überhaupt ihre kreativen Gedanken???? Seit Tagen, Wochen Flaute! Sie stecken
fest.
Herzlich willkommen in der autonomen Stressreaktion: Zeitgleich mit mehreren Millionen Menschen des globalisierten Alltags stecken sie in einer Millionen Jahre alten Verschaltung des menschlichen Gehirns, gedacht als Notfallreaktion unserer Altvorderen bei extremen Bedrohungen wie Feuer, Säbelzahntigerangriff oder UFO-Sichtung. In solch einem Fall musste der Hominide blitzschnell angreifen oder flüchten können, oder sich wenigstens tot stellen: Sein Überleben hing von der sofortigen Aktivierung einer dieser 3 Reaktionen ab, wofür das Gehirn sofort veranlasste, eine ganze Armada körpereigener Hilfsstoffe bereitzustellen. Denn Fünfjahrpläne, Cyber-Coaching oder 110 waren unbekannt.Leichter merken sie sich die englische Variante der 3f für die 3 Notfallreaktionen:
1) fight für Angriff
2) flight für Flucht
3) freeze für tot stellen
Bei vermeintlichen und echten Stress-Situationen reagiert unser Hirnschmalz immer noch mit den gleichen 3f, einfach, weil es mehrere Millionen Jahre erfolgreich damit war und in Notfallsituationen
menschliches Überleben sichern konnte. Niemand konnte ja ahnen, dass unsere Informations- und Konsumgesellschaft ausgerechnet Dauer-Stress als Markenzeichen entwickeln würde, und heute die halbe
„zivilisierte“ Welt andauernd mit einer Reaktion zu kämpfen hat, die von der Evolution für den absoluten Notfall eingerichtet wurde. Seit etwa
hundert Jahren ( ab 1914 durch den amerikan. Physiologen W.C. Cannon) benutzen wir den modernen Namen Stress für dieses archaische Notfall-Programm.
Ständige Erreichbarkeit, Multi-Tasking-Anspruch und Reizüberflutung haben den guten alten Säbelzahntiger als Bedrohung abgelöst. Manch Kopf träumt von Fortschritt und Bequemlichkeit,
während Körper und Psyche eine völlig andere Sprache sprechen, Ängste und psychische Beschwerden auf dem Vormarsch sind.
Ad hoc können sie an ihrem beschleunigten Großstadt-Alltag zu Beginn des 3. Jahrtausends erstmal nicht viel ändern, so gern sie auch sofort in die Uckermark ziehen und den Tag mit Laub-Harken
und Melisse-Tee aus dem Garten beschließen wollen. Was sie aber können, ist für sich Sorge zu tragen, und Achtsamkeit zu kultivieren, damit diese Notfall-Reaktion nicht
ständig aktiviert oder gar chronisch wird. Wenn jede/r für sich sorgt, ist für alle gesorgt. Diesen Ego-Spruch kann man/frau zwar im sozialen
und gesellschaftlichen Leben knicken, aber er ist
hinreichend im therapeutischen Bereich. Sowohl in der Verhaltenstherapie als auch in der offenen Meditationsgruppe wird daran gearbeitet, den Stress-Auslösern
(Stressoren) heilsame Pausen entgegenzusetzen, quasi entgegenzusitzen. Jede Angst-freie Minute sowie auch jede Gedanken-freie Minute, bedeutet eine mehr, in der sich unser Nervensystem
beruhigen und seine alten Verschaltungen lockern kann. Jeder einzelne der vielen folgenden Fokuswechsel während der Meditation ist die Vorraussetzung dafür, dass im Gehirn neue Bahnen geschaltet
werden. Kombiniert mit gleichförmiger Wiederholung und tiefer Atmung werden im Gehirn ganze Kaskaden regenerierender biochemischer Prozesse in Gang gesetzt,
die u.a. den Kortisol-Spiegel und das damit verbundene Angst-Gefühl langfristig dimmen.
Akute Ängste
Wenn Ängste akut auftauchen, besuchen sie am besten die psychologische Sprechstunde. Hier wird geklärt, welche Angst sie ärgert und was zu tun ist, um sie loszuwerden; auch, ob und wieviel Meditation
sie brauchen, um den Bauchraum und Kortisolspiegel spüren zu lernen. Als Vorbereitung dazu können sie den Kortisolspiegel von ihrer Hausärztin, ihrem Hausarzt messen lassen, oder
ich vermittle ihnen eine Allgemeinmedizinerin, die Kortisolspiegelmessungen ausführt. Dies ist nicht zwingend, kann aber berechtigte Skepsis auffangen und Vertrauen oder wenigstens Neugier in den
Prozess eröffnen. Zum Veratmen direkt machen wir einen Termin, für den sie sich mindestens 3 Stunden Zeit nehmen sollten. Die temporäre
Angstfreiheit, die sich hier einstellt, können sie später als Anker benutzen, um in der Meditations-Gruppe an ihrer Technik zu feilen, so dass sie
langfristig befähigt werden, sich selbst zu steuern und ihre Ängste selbständig zu Hause
oder wann immer es nötig wird zu veratmen.
Akuter Stress
Hier bieten sich zusätzlich zur offenen Meditationsgruppe die meditativen Wanderungen und Spaziergänge an, die rund um Köpenick angesiedelt sind. Die kleineren Touren, wie zum
Beispiel die zum wunderschön ruhigen Schlosspark gleich um die Ecke, die Tour rund um`s grüne Inselchen Baumgarten oder der Spaziergang am sandigen Spreeufer entlang nach Spindlersfeld, verbinden
Laufen, Schweige-Zeit und meditatives Atmen zu einer neuen Erfahrung von Versenkung, die oft selbständig wiederholt und vertieft werden sollte. Gleichgesinnte finden sie hier in der Gruppe. Die
großen Wanderungen, wie die von Hoppegarten oder Wuhletal nach Köpenick klingen jeweils mit Meditation in der Praxis aus. Schauen sie gern auch bei „ Mediale Wanderung". Bitte seien sie sich
auch immer bewusst, dass niemals nur eine noch so entspannende Meditation, nur eine noch so angenehme Tour, die alten Verschaltungen im Gehirn lösen und neue Nervenzellen entstehen lassen
kann, trotz aller anfänglicher Euphorie.
Das Gehirn regeneriert ausschließlich durch gleichförmige und sich wiederholende Bewegungs- und Atemmuster,
egal ob bei Yoga, Qi-Gong oder Meditation. Vielleicht haben sie mich ja beim Qi-Gong im Schlosspark kennengelernt: ab Frühsommer 2018 ist eine offene Qi-Gong-Gruppe geplant. Genaue Termine finden
sie in der Rubrik Aktuelles.
Unterschwelliger Stress
Einige Gedanken dazu: Ist die Belastung andauernd an der Grenze und frau/man hat es sich –immer an der Grenze zur Überforderung - so “gut“ es eben geht eingerichtet, können um so
leichter schon Vorstellungen angstbesetzter Situationen eine Stressantwort im Körper auslösen. Lassen sie diesen Satz einmal wirken. Eine Vorstellung löst Stress aus.
Nicht Fassbares, Immaterielles löst Messbares, also Stoffliches aus. Geistiges löst Materielles aus. Unser Geist sollte doch Schöpfer positiver Veränderungen sein. Und nun haben wir hier ein
Beispiel dafür, wie wir mit unserem schöpferischen Geist nicht mehr kreieren, als immerhin eine Notfallreaktion. Im ZEN gibt es wunderschöne Gleichnisse dafür, dass wir dem Verstand und dem "Macher",
beide eher als wichtiger Helfer gedacht, die Führung überlassen haben. Da gibt es das Bild mit den Gedanken-Äffchen, die übermütig und sprunghaft durch das Haus des Geistes toben, während der Meister
anderswo weilt. Steht Meister in diesem Gleichnis für Bewusstheit oder Gedanken-Kontrolle, was meinen sie?
Auch Erinnerungen an nicht verarbeitete schwere Traumen, wie Unfälle , Flucht oder Übergriffe, zusammen mit anderen Herausforderungen, urplötzlich Stress auslösen. Nicht zuletzt möchte ich für die
nun schon x-te Generation von Scheidungskindern in unserer Gesellschaft sensibilisieren, die allesamt noch vor der natürlichen und selbständigen Abnabelung von beiden Eltern einen verfrühten Verlust
so gut sie vermochten, kompensiert haben. Teilweise bedeutete das vielleicht „nur“ Abspaltung des Trennungs-Schmerzes, Desensibilisierung und spätere Beziehungs-Angst. Trauma-Therapeuten sprechen
mittlerweile von Bindungs-Trauma. Diese Gruppe muss keine riesen Störungen zeigen, eher ist sie nicht so gut gesattelt, trotz Unsicherheit vordergründig angepasst, schnell überfordert und insgesamt
stressanfälliger und ängstlicher. In ihren Lebensentwürfen sind die 3 f (fight, flight, freeze) oft zu erkennen. Eher subakut und undramatisch ziehen sie sich manchmal als
Handlungsmuster wie ein roter Faden durch das Leben Betroffener. Es werden durchaus kreative Bewältigungs-Strategien gelebt. So kann extrem häufiges Reisen die unterhaltsamste Art von Fluchtverhalten
darstellen, ohne dass in Bindungen, oder gesellschaftliches Engagement investiert wird (flight).
Dass cholerische Typen mit dissozialem Charakter (fight) eine traumatische Kindheit hatten, auch ist heute psychologische Küchenweisheit (fight)..
Und wer sich immer reflexartig duckt, klein und unsichtbar macht, wenn in der Schule Kurz- und später Arbeitsaufträge vergeben werden, wundert sich vielleicht erst in der Lebensmitte, warum es so schwer fällt, der Position der/des ewigen Zweiten zu entwachsen (freeze).
In der Verhaltenstherapie klopfen sie verschiedenste, alltägliche Situationen auf unterschwelligen Stress ab, vergeben sich und bewerten die Situation neu. So haderte eine Klientin oft mit sich und entwertete sich selbst mit Begriffen wie unsozial und ignorant. Immer wieder ging es ihr so, dass sie bei spontanen Treffen mit Bekannten mitten auf der Straße dem Reflex nachgab, nicht zu reagieren, den andern ohne Gruß zu ignorieren, um hastig ihres Weges zu gehen. In einsamen Phasen stießen ihr diese unterlassenen Kontaktaufnahmen ständig auf, sie empfand sich als undankbar,unfähig. Mit der nächsten Begegnung, die das Gegenüber nicht bemerkte, reagierte sie wieder mit Flucht. In der Therapie kam sie ihrem unterschwelligen Stress auf die Spur, den sie kaum noch bewusst wahrnahm, der sich aber in der Ablehnung vieler sich vor ihr auftuender Möglichkeiten zeigte. Es war ihr einfach „alles zuviel“. Dahinter die Angst, nicht zu genügen: Diese Frau zieht 3 Kinder groß und hat damit allen Grund, stolz auf sich zu sein. Im Gespräch konnte sie Verständnis für sich selbst aufbringen und sich spüren, nämlich, als ihr das vermeintliche Fehlverhalten als Zeichen ihrer verleugneten Überforderung und Angst bewusst wurde. Heute grüßt sie genauso spontan, wie sie entscheidet, ob sie es offen läßt oder dass es beim Grüßen bleiben kann.
Den Stress anzuerkennen, kann ein erster Schritt in Richtung Selbstverantwortung und Eigenliebe sein.
Panik
Vermeidung schafft Panik.
Was vermeiden sie?
Literaturempfehlung:
Es gibt von mir nur diesen einen Tip, weil der Autor und Neurobiologe moderne psychologische, verhaltenstherapeutische und spirituelle Ansätze mit medizinischer und
neurowissenschaftlicher Sichtweise unaufgeregt verbindet. All das auch noch verständlich & richtig dolle liebevoll geschrieben. Wir leben im Wassermann-Zeitalter, wo alle
Informationen verfügbar sind & ineinander fließen. Daher bin ich ständig auf der Suche nach brauchbaren integralen, sprich verbindenden Erklärungen, die alte Gräben
zwischen wissenschaftlichen und alternativem Denken überbrücken helfen:
Prof.Dr.rer nat. Dr. med.habil. Gerald Hüthers Klassiker:
" Biologie der Angst"
" Die Macht der inneren Bilder"
" Bedienungsanleitung für ein menschliches Gehirn"
Kontraproduktiv:
Vaitl/Petermann: "Handbuch der Entspannungstechniken. Ein Grundlagenbuch" Angeblich. Dass Vaitl/Petermann ausgerechnet ja Angst als Kontraindikation bei Meditation angeben, beweißt nur, dass beide Autoren keine regelmäßige Meditationspraxis hatten. Nicht Ängsten auszuweichen, und darum auf Meditation zu verzichten, ist der Weg, sondern Ängste anzunehmen, bejahend zu fühlen und somit aufzuweichen.