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Mobbingsprechstunde


Sie sind betroffen.Und es hilft ihnen kein bisschen, immer mal wieder durch die Medien zu erfahren, dass Mobbing im Zuge der Neo-Liberalisierung des Systems sowieso zugenommen hat, und dass das Jammern über den Zerfall der guten alten Ost-Kollektive samt Aussprachen und Brigade-Fahrten ziemlicher Quatsch ist, da das Thema damals einfach nur untern Tisch gekehrt wurde...

Ihre körperliche Gesundheit ist betroffen. Und sie wissen , dass sie das tägliche flaue Gefühl im Bauch, das Rumoren und das Schnüren im Hals ihrem Körper nicht mehr lange antun wollen.
Ihre psychische Gesundheit ist betroffen, ihre Gedanken und Gefühle. Überwach und angespannt registrieren sie, wie sich ständig und "aus heiterem Himmel" Fronten aufbauen. Sie sehen, wie Weichen sich stellen, die ihre Arbeit entwerten, nehmen auch eine Art "Fußvolk" im Team wahr, das sich gegen sie einspannen lässt, obwohl offensichtlich kein Drahtzieher zu erkennen ist.

Natürlich haben sie eine Ahnung. Sie bemerken, dass es ihren ganzen Mut erfordert, bestimmte Gedanken zu Ende zu denken.

Das müssen sie, denn sie wollen endlich wieder kraftvoll agieren, statt sich auf Nebenschauplätzen zu verausgaben, indem sie fremdgesteuerte Bömbchen entschärfen..Sie erinnern sich, mit welch großen und gar nicht mal unrealistischen Zielen sie indiesem Job angetreten sind, und nun erwägen sie verschämt, das Feld zu räumen. Ihr Selbstwert bäumt sich auf. Endlich spüren sie nicht nur Angst, sondern Wut. Das lassen sie nicht mit sich machen, sind sie sich früh morgens gewiss, während sie abends der Müdigkeit nachgeben und verdrängen...

Sie hängen fest. In diesem nicht mehr weiter aufschiebbaren Klärungs- und Entscheidungsprozess biete ich ihnen meine Hilfe an.

Im Klärungsprozess nehmen wir nicht zu knapp ihre Kommunikationsstrukturen unter die Lupe. Ich stelle ihnen auf Wunsch einen Überblick lösungsorientierter Kommunikationsmodelle vor: angefangen mit Paul Watzlawicks Interpunktionsregel, über Marshal Rosenbergs gewaltfreie Kommunikation bis zum 4-Seitenmodel der Kommunikation nach Friedemann Schulz von Thun.

Viel  wichtiger für sie  ist, dass sie sich den Raum nehmen, um in ihrem Tempo zu sich zu kommen, sich ihrer Wahrnehmung zu vergewissern, zu relativieren, wenn nötig. In einer kurzen aber intensiven Rückschau suchen wir nach biographischen Markern, wie z.b. Rangordnungen in der Herkunfts- oder aktuellen Familie, Helfer-Dynamiken an Schule, Uni und bei ihren letzten Tätigkeiten: Wer holte die Kastanien aus`m Feuer? Waren sie schon einmal in einer ähnlichen Lage? Über ihre Ausgangsmotivation, Träume und Ideen bei Job-Einstieg legen wir ihre Ressourcen frei, öffnen kleine Handlungsoptionen durch selbst gesetzte Teilaufgaben. Das geschieht in ihrem Rhythmus , aber abrechenbar. Sie kommen um Rollenspiele nur selten drumherum, es kann also komisch werden- bei vollem Respekt für den Ernst ihrer Lage . Meditation kommt nur dann zum Einsatz, wenn sie eigene Impulse (noch) nicht spüren können, um eine Entscheidung aus sich heraus zu fällen. Wie eben auch die größte und folgenschwerste: Werfen sie das Handtuch oder  bleiben sie?


ALLEN, DIE ES  ZEHREND  FINDEN;  STAND ZU  HALTEN UND BESTENFALLS RÜCKRAT  ENTWICKELN, HIER MEIN TROST UND DIE  ERFAHRUNG DER KÄMPFER/INNEN: EIN STARKES MOTIV DER DRAHTZIEHER/INNEN BEI MOBBINGFÄLLEN IST  DEREN ANGST. 

ANGST  DAVOR, IHRE  WIRKSAMKEIT  UND  EFFIZIENZ NICHT AUSHALTEN ZU KÖNNEN.

Es sollte auch klar sein, dass in Zeiten von Lohndumping, Leistungsdruck und dem Abbau von Sozialstandards die therapeutische Arbeit an ihre Grenzen kommen wird. Wo Mobbingstrukturen auf der Chefetage geduldet werden, um Arbeitnehmer weiter zu vereinzeln und noch stärker zu entsolidarisieren, kann Therapie schlimmstenfalls zum Lacher verkommen, mindestens aber vermag sie zu entlasten und ihr  individuelles Leid abzumildern. Bestenfalls erarbeiten sie sich angemessene Reaktionen und neuen  Handlungsspielraum. Vielleicht,  indem sie die Rudimente vergangenen Klassenbewusstseins frei legen.Verkrustete Machtstrukturen aufzubrechen,verlangt sowohl die Therapie einzelner, als auch die Solidarität vieler. Hier mutig alles auf den Tisch zu packen ist ein erster Schritt.